Die Landseite stellt die Anbindung des Flughafens an die bodengebundene Verkehrsinfrastruktur dar. Zu den wesentlichen Elementen zählen Zu- und Abfahrtswege für den straßengebundenen Individualverkehr, Vorfahrtflächen für den öffentlichen Bus- und Linienbusverkehr, Taxistände, Kurz- und Langzeitparkplätze, ermäßigte Behindertenparkzonen, Mietwagen-Stationen, Tankstellen sowie Bahnhöfe des Nah- und Fernverkehrs. Des Weiteren gehören neben Gehwegen, Querungsanlagen, Brücken, Tunneln und Fußgängerquerungswegen auch Verwaltungs- und Bürogebäude zur Landseite eines Flughafens. Die grundsätzlichen Einflussgrößen für die Gestaltung und Ausdehnung der Landseite sind das zu erwartende Gesamtverkehrsaufkommen, die Art und Anlage des Terminalgebäudes sowie die Ausgestaltung der landseitigen Anbindung an die Region.
Als wesentlicher Bestandteil der Landseite ist der Vorfahrtsbereich eines Terminals zu betrachten. Er ist der Bereich, von dem Passagiere, Begleitpersonen, Besucher und Beschäftigte des Flughafens von bodengebundenen Verkehrsmitteln in das Terminal gelangen, um anschließend das Flugzeug zur Weiterreise zu nutzen oder um Einrichtungen des Flughafens zu besuchen. Der Vorfahrtsbereich stellt kurzfristige Parkmöglichkeiten für Taxen, Busse und Pkws zum Ein- und Aussteigen der Passagiere sowie zum Be- und Entladen des Gepäcks oder der Waren für den Einzelhandel bereit. Bei der Gestaltung ist wichtig, dass die Wege zu den Terminalein- und ausgängen kurz und frei sind, die Passagierinformationssysteme übersichtlich sind sowie der Vorfahrtsbereich überdacht und behindertengerecht ist. Des Weiteren nimmt die Anzahl der Terminalebenen Einfluss auf das Layout des Vorfahrtsbereiches. Die Aufteilung der Passagierströme auf mehrere Ebenen hat den Vorteil, dass die Passagierströme und -wege von ankommenden und abfliegenden Passagieren räumlich getrennt werden können. Bei großen Verkehrsflughäfen ist demzufolge aufgrund des hohen Passagieraufkommens ein Mehrebenen-Konzept notwendig, da die erforderliche Terminalgrundfläche begrenzt ist und ansonsten die entstehenden Laufwege für die Passagiere zu lang werden würden. Weiterhin ist durch die funktionale Trennung in einen Ankunfts- und einen Abflugvorfahrtsbereich eine Optimierung der Vorfahrtstruktur möglich, da die gegensätzlichen Anforderungen an Ankunft- und Abflugvorfahrtsbereiche separat voneinander berücksichtigt werden können.
Bei Anlagen des ruhenden Verkehrs handelt es sich im Allgemeinen um Parkplätze und Parkhäuser eines Flughafens. Die vorzuhaltende Parkplatzkapazität ist neben der Art der Verkehre (Linien-/Charterverkehr) unter anderem auch von der Ausrichtung des Geschäftsmodells eines Flughafens abhängig, da beispielsweise ein Hub-Flughafen mit einem großen Anteil an umsteigenden Passagieren weniger Parkfläche benötigt als ein Start- und Zielflughafen. Allgemein gehen Experten davon aus, dass jährlich zwischen 200 und 1.200 Parkmöglichkeiten pro eine Mill. Passagiere sowie 250 bis 500 Plätze pro 1.000 Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Parkgebühren werden üblicherweise nach Art der Reise, der Parkdauer und der Entfernung vom Abfertigungsgebäude differenziert. Auf Kleinflughäfen stehen Fluggästen oftmals kostenlose Parkbereiche zur Verfügung. Zur Orientierung der Nutzer sind dynamische Parkleitsysteme einzusetzen, die über das tageszeitlich schwankende Parkraumangebot informieren.
Bei vielen Flughäfen zählen zur Landseite außerdem der öffentliche schienengebundene Nah- und Fernverkehr, S-/U-Bahnen sowie der straßengebundene Individualverkehr. Der Schienenverkehr ist meist räumlich vom eigentlichen Vorfahrtsbereich getrennt. Bei der Anbindung zwischen dem straßen- bzw. schienengebundenen Verkehr und Luftverkehr spricht man auch von intermodalem Verkehr.